SOPHIE... Gefangene der Zeit

Ich schließe die Türe hinter mir und drehe den Schlüssel zweimal rum. Kontrollgriff – perfekt – fest verschlossen. In der innenliegenden Tasche meines Rucksackes wird er verstaut und ich beschließe mich wieder dem Moor zu widmen. Lange habe ich auf diese Reise gespart und viel Planungszeit zu Hause dafür auf mich genommen. Ich habe vermutlich meine Umgebung bereits verrückt gemacht mit all meinen Eventualitäten, die ich im Vorhinein bereits ausschließen wollte. Ja, gut möglich, dass ich ein Kontrollfreak bin, man mag mich auch als monkisch betiteln, aber das ist ok für mich. Lieber checke ich etwas doppelt und dreifach als im Nachhinein den Schaden zu haben. Vielleicht ist auch das der Grund, dass ich meistens allein verreise. Ich finde es unmöglich nicht zu wissen was mich erwartet. Deshalb kontaktiere ich auch jede Pension, jedes Hotel vorab und übersende Ihnen meinen kurzen Fragenkatalog. Bisher war man nie unfreundlich zu mir deswegen, belächelt wurde ich mit Sicherheit.

 

Sorgfältig entfalte ich meinen Reiseführer und öffne die gekennzeichneten Seiten, die für den heutigen Tag als mein persönliches Highlight auserkoren wurden.

 

Ein Spaziergang durchs Moor, gefolgt von einem frühen Mittagessen in einem sehr gut bewerteten Wirtshaus und zuletzt noch die Besichtigung einer Privatgalerie auf einem wunderschönen Anwesen mit riesiger Gartenanlage. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jacke bis ganz nach oben, schließlich ist es feucht/grau und es scheint so, als ob die Sonne wohl nicht durch die Wolkendecke dringen kann.

 

„Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!“ höre ich die Besitzerin der Pension in meine Richtung rufen.

 

„Dankeschön!“ antworte ich kurz. „Ich werde wohl erst abends wieder zurückkommen.“

 

Schon bin ich durch die Eingangstüre und eine harsche Briese fährt mir durch die Knochen. Kurz muss ich an meine Schwester denken, die meine Pläne, zu dieser Jahreszeit in diese Gegend reisen zu wollen, als eine Schnapsidee abtat. Ich bin nicht der Sonne Strand und Meer-Typ, ich mag es, wenn die Landschaft und die Bewohner Charakter haben.

 

Der Haus- und Hofhund begrüßt mich wedelnd und begleitet mich bis zum Gartentor. Kurz streiche ich ihm übers Haupt und desinfiziere mir die Hände danach gründlich.

 

Eine schier unendliche Weite voller Gräser und grasenden Schafen liegt vor mir. Ich achte gut auf den steinigen Weg, um nicht ins Stolpern zu geraten. In meinem Rucksack befindet sich ein Flasche Wasser, ein Müsliriegel, eine Taschenlampe, ein kleines Notfallset an Pflastern und Mullbinden und ein Schal. Ich liebe diese Stille und wandere Schritt für Schritt immer weiter weg von meiner schnuckligen Pension, die ich rein zufällig über air b’nb gefunden hatte zu einem Spottpreis mit Frühstück. Was will ich mehr. Die Betten sind hart, aber bequem und von hier aus kann ich alles fußläufig erreichen, das mir wichtig ist. Die Besitzerin ist für meinen Geschmack ein wenig zu redselig, aber für meine Introvertiertheit kann sie ja recht wenig. Tief atme ich ein – herrlich!!!

 

Etwa zwei Stunden Fußmarsch entfernt liegt das Wirtshaus „Old McFarland“ welches für seine landestypischen Gerichte weitum bekannt ist. Mit roten Bäckchen betrete ich es und mir strömt eine wohlige Wärme entgegen. Am Tresen haben sich ein paar Einheimische eingefunden, die bereits beim Ale sitzen und über das Wetter und das politische Geschehen diskutieren. Ich nehme an einem Seitentisch Platz und studiere die Speisekarte sehr genau. Sie ist sehr überschaubar, die Auswahl an Mittagsgerichten nicht berauschend groß, aber das macht nichts, da ich den berühmten Irish Stew bestellen wollte. Wenige Momente später habe ich eine Schüssel mit dampfendem Eintopf vor mir stehen. Über die Optik dieses Gerichts mag man streiten, ein Löffel davon in meinem Mund lässt mich aber alle Bedenken über Bord werfen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich sehr hungrig bin von der Wanderung hierher.

 

„Was führt eine so hübsche Lady wie Sie in diese karge Gegend?“

 

Ein grobschlächtiger Mann an der Bar hat sich zu mir gewandt und mustert mich interessiert.

 

„Die Stille – die Landschaft, denk ich.“ Ich versuche keinen Blickkontakt herzustellen, da dies die meisten Menschen animiert, tiefer in ein Gespräch einzusteigen.

 

„Und? Hält es was Sie sich versprochen haben?“

 

Ich nicke und widme mich weiter meinem Essen.

 

„Sollten Sie einen Reiseführer brauchen, ich habe Zeit Lady!“

 

Das scheint ein hartnäckiger Zeitgenosse zu sein, wie mir scheint. Plakativ halte ich meinen Reiseführer aus Papier hoch und bedanke mich für das Angebot.

 

Ich lege das Geld für das Konsumierte auf den Tisch und ziehe mir wieder die Jacke bis unter die Nase hoch.

 

„Wie gesagt, Sie finden mich hier, wenn Bedarf ist. Ich möchte schließlich nicht, dass Sie mir im Moor verloren gehen!“ er lacht kurz dabei auf.

 

Zum Abschied hebe ich den Arm und bin durch die Tür verschwunden. Das Wetter scheint sich nicht wirklich maßgeblich zu verbessern, zumindest regnet es nicht.

 

Nächster Stopp ist das Anwesen Barton House. Durch ein riesiges gemauertes Tor trete ich ein, es ist, wie wenn man eine Zeitreise angetreten wäre und man direkt in Downtown Abbey gelandet wäre. In der Gartenanlage finden sich wunderbar geschnittene Büsche, Kletterrosen zieren die Grundstücksmauern und Marmorfiguren durchbrechen das grün in grün der Anlage. Kurz streiche ich über das Marmorbänkchen, das am Wegesrand steht und einladend auf mich wartet. Leider ist die Oberfläche komplett nass und ich habe nichts zum Trockenwischen dabei, also werde ich mich wohl im Inneren des Anwesens hinsetzen. Gerade verlässt eine Schulklasse das Haus und lärmt an mir vorbei.

 

„Boa war das langweilig. Nur Bilder von alten Menschen!“ höre ich einen Jungen jammern.

 

Da hatte ich wohl Glück, dass ich erst jetzt angekommen bin und nun die Ausstellung für mich allein habe. Ich drücke die schwere Klinke nach unten und betrete die Eingangshalle. Während ich mir die Hände desinfiziere begutachte ich die pompös bestückte Decke. Die Eigentümer scheinen das Anwesen gut in Schuss zu halten!

 

„Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?“ Eine schlanke ältere Dame mit strenger Hochsteckfrisur und einem schwarzen Zweiteiler eilt auf mich zu.

 

„Ich wollte mir gerne Ihre Ausstellung ansehen.“ Wieder halte ich meinen Reiseführer hoch, um meinem Vorhaben Nachdruck zu verleihen.

 

Ihr schmaler Mund verwandelt sich in ein gezwungenes Lächeln.

 

„Eigentlich schließen wir um 15 Uhr, aber Sie können ausnahmsweise gerne noch durchgehen.“

 

Das „gerne“ war gelogen, dies ist mir klar, als ich ihre Stimmlage höre, dies ist mir in dem Moment aber egal. Schließlich bin ich hierhergekommen, um Kunst begutachten zu können und nicht um Freundschaften zu schließen.

 

„Danke.“ Murmel ich kurz, stecke einen Schein in die „freiwilligen Spenden-Box“ und begebe mich in den ersten Raum. Knarrend öffne ich eine schwere Eichentüre. Gemächlich durchschreite ich den Raum und bestaune die ernst schauenden ehemaligen Gutsherren dieses Anwesens. Sämtliche Bilder sind in schwarz grau und braun gehalten und strahlen wenig Charme oder gar positive Charaktereigenschaften aus. Es ist, als ob jeder an diesem Ort griesgrämig oder schlecht gelaunt war und nichts zu lachen hatte. Die Künstler verstanden allerdings ihr Handwerk, der Pinselstrich ist einzigartig und faszinierend genau.

 

Meine Augen bleiben an einem Mann in meinem Alter hängen. Declan Barton III. steht in goldenen Lettern darunter. Irgendetwas konnte ich in seinen Augen entdecken. Hier war nicht diese unerbittliche Härte zu sehen, sondern eine weiche und feine Seite. Seine lockigen Haare umrahmten sein markantes Gesicht und ließen ihn dadurch noch ein wenig spitzbübischer wirken.

 

„Declan war der Freigeist und eher der Entdecker in der Familie. Bereits früh hatte er angefangen sich für die Neuerungen zu interessieren, die sich allmählich auf dem Land ausgebreitet hatten. Für sein freies Denken wurde er in der Gesellschaft belächelt und als Spinner abgetan. Seine Erfolge ließen alle jedoch verstummen, die Ernte fiel noch nie so üppig aus wie unter seiner Herrschaft.“

 

Die Hausdame steht plötzlich neben mir und beschert mir einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit des Anwesens. Die Ehrfurcht und den Respekt ihm gegenüber konnte man regelrecht raushören.

 

„Leider verstarb er viel zu früh. Sein Tod blieb ungeklärt. Man fand ihn am 10. Dezember erschossen im Nebengebäude auf. Alle Ermittlungen verliefen im Sande.“

 

„Oh, das tut mir wirklich leid. Sehr tragisch. Dann jährt es sich ja bald wieder.“ Fällt mir ein.

 

„Ja, dieses Jahr werden es 127 Jahre.“ Sie seufzt kurz auf und streicht sich ihren Rock glatt. „Möchten Sie auch noch in den Bereich im Nebengebäude?“

 

Wie magisch zieht es mich dorthin, ich möchte unbedingt sehen wo es passiert ist. Ich folge ihr und wir gehen durch dunkle Gänge, die wiederum mit Portraits vollbehangen sind und ein wenig unheimlich wirken. Ihre Stöckelschuhe verursachen einen übermäßigen Lärm.

 

Das Nebengebäude wirkt wesentlich heller und freundlicher. Hier konnte man Skizzen und Pläne an den Wänden entdecken, welche wohl für Gerätschaften gedacht waren.

 

„Das hier war seine Werkstatt sozusagen. Hier hat Declan Tag und Nacht verbracht, um Verbesserungen auszutüfteln. Leider vergaß er dabei auf die Frauenwelt, die ihm nur zu gerne zu Füßen gelegen wären. Als er mit 32 verstarb…“ sie hält kurz inne, „…war er kinderlos und unverheiratet. So ging das Anwesen an einen entfernten Cousin 2. Grades, der es über die kommenden Jahrzehnte hinuntergewirtschaftet hatte. Erst ein Investor hat das Anwesen wieder auf den ursprünglichen Zustand herstellen lassen und eine Ausstellung daraus gemacht.“

 

Ich streiche mit meinen Fingern über die hölzerne Werkbank, die so drapiert ist, als würde jeden Moment jemand durch die Türe eintreten und sich ein Werkzeug nehmen um etwas zu Bauen. Etwas Revolutionäres sogar! Beinahe kann ich Declan durch diesen Raum huschen sehen, wie er eifrig einen Plan anfertigt, ihn dann zerknüllt und von Neuem beginnt.

 

Die Dame neben mir räuspert sich. „Es tut mir leid, aber ich muss leider wirklich langsam schließen. Kommen Sie doch gerne morgen nochmal vorbei, dann zeige ich Ihnen den oberen Stock. Die Räumlichkeiten sind überraschend gut erhalten.“

 

Ich nicke dankbar, streiche mir eine Strähne hinters Ohr, lege mir den Schal um und verlasse das Anwesen. Ich sehe die Gartenanlage nun mit ganz anderen Augen. Bemerke den Brunnen zu meiner linken Seite, das Windrad an der Ecke der Mauer und eine üppige Vogeltränke. Ob dies wohl auch Neuerungen von Declan Baton III. waren?

 

Langsam wird es dämmrig und ich muss zusehen, dass ich noch vor Einbruch der Dunkelheit meine Pension erreichen würde, also wähle ich als Rückweg nicht den Weg durchs Moor sondern entschließe mich, den direkten Weg über die Landstraße zu nehmen. Langsam beginnt es zu tropfen und ich verfluche mich selbst dafür, dass ich meinen Regenschirm nicht mitgenommen hatte. Meine Schuhe werden immer nässer und ich hasse das Gefühl von nassen Socken in nassen Schuhen. Neben mir kommt ein Auto zu stehen und kurbelt das Fenster hinunter.

 

„Möchten Sie mitfahren Lady? Der Regen wird immer stärker werden. Wo müssen Sie denn hin?“

 

Eigentlich mag ich es gar nicht von Fremden angesprochen zu werden, aber diese Reise ist schließlich auch dazu da, mich aus meiner alt eingesessenen Komfortzone hinaus zu bewegen und offener zu werden. Also bücke ich mich hinunter, um mir den Fahrer genauer anzusehen. Den kenne ich doch, oder?

 

„Ah, Sie sind es. Na, hatten Sie denn einen schönen Tag in unserer Gegend?“

 

Der Mann aus dem Wirtshaus lächelt mich durch seinen Vollbart hindurch an. Viel kann ich von ihm nicht erkennen, da er seine Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen hat. Was, wenn ich nun einsteige und er mich irgendwo verbuddelt? Was wenn er ein Triebtäter ist? Ein Serienkiller? Ein Psychopath? Ich zögere, höre es hinter mir allerdings blitzen und donnern und mir ist bewusst, dass ich noch über 1 Stunde Fußmarsch vor mir habe. Also nicke ich, öffne die Beifahrertüre und platziere meinen Rucksack auf der Rückbank.

 

„Danke, das ist sehr aufmerksam von Ihnen.“

 

„Paul. Ich heiße Paul. Und Sie?“

 

Kurz überlege ich, ihm einen falschen Namen zu nennen, entschließe mich dann aber doch dazu bei der Wahrheit zu bleiben. „Sophie.“

 

Er reicht mir seine raue Hand und ich schüttle sie kurz. Normalerweise vermeide ich solch einen Körperkontakt, da ich bemerkt habe, wie unhöflich es empfunden wird, wenn ich danach dem Bedürfnis nachgehe mir die Hände zu reinigen. Also widerstehe ich dem Drang.

 

„Und? Was haben Sie heute noch gemacht?“

 

Gemächlich bringt er seinen Wagen in Fahrt.

 

„Ich war im Baton House und habe mir die Galerie angesehen.“

 

„Oh das klingt sehr schön. Mein Urgroßvater hat damals dort gearbeitet.“

 

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben, das klingt sehr interessant. Doch leider führt er diesen Gedankengang nicht weiter aus, sondern dreht am Radio, um die Nachrichten verfolgen zu können.

 

„Auch morgen soll es regnerisch sein. Haben Sie denn auch ein Schlechtwetterprogramm?“

 

Eigentlich hatte ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht, obwohl ich normalerweise wirklich ein Planer durch und durch bin, hatte ich Schlechtwetter nicht auf dem Schirm.

 

„Vielleicht besuche ich nochmal Baton House, es hat mich schon sehr fasziniert.“

 

„Oh, das kann ich verstehen. Als Kind habe ich zwischen den Mauern stundenlang gespielt und mir vorgestellt, dass dies alles mir gehört. Doch dann wurde das Anwesen aufgekauft und restauriert und ich vom neuen Verwalter verjagt.“ Dabei muss er lachen.

 

In diesem kleinen Wagen wirkt er noch größer und breiter als im Wirtshaus. Seine karierte Jacke lässt mich vermuten, dass er viel im Freien arbeitet. Ein Blick auf seine Hände bestätigt meinen ersten Eindruck, sie wirken geschunden.

 

„Haben Sie heute Abend denn schon was geplant?“

 

Ich bemerke, wie er mich aus dem Augenwinkel mustert. Himmel – flirtet er etwa mit mir? Mit MIR? Mir ist bewusst, dass ich nicht hässlich bin, ich habe sogar ziemlich feine und durchaus attraktive Züge, meine Figur ist nicht übertrieben sexy aber ich denke ich bin normal gebaut und ganz ansehnlich. Meistens hat es an meinen Ansichten, die man durchaus als steif bezeichnen kann, gescheitert, dass ein Interesse an meiner Person nicht fortgeführt wurde. Außerdem fällt es mir schwer anderen Menschen zu vertrauen und Vertrauen gehört nunmal zu einer Beziehung dazu. Egal. Ich bin ganz glücklich mit meiner Situation.

 

„Ich werde mir eine Wanne einlassen und dort gemütlich ein Buch lesen.“ Ja, das ist wirklich mein Plan für den Abend.

 

„Sind Sie dafür nicht zu jung? Wollen Sie denn nicht das reale Irland erleben? Das Irland im Hier und Jetzt?“

 

Was ist das denn für eine Frage. Ich BIN doch im Hier und Jetzt. Gerade JETZT sitze ich im Wagen eines Einheimischen und spreche mit ihm. Mehr im Hier und Jetzt kann man wohl kaum sein.

 

„Das hat doch nichts mit dem Alter zu tun!?“ irritiert blicke ich ihn an.

 

„Tanzen Sie denn gerne?“

 

Fast muss ich lachen. Obwohl ich ziemlich unkritisch mir gegenüber bin und mich einfach so nehme wie ich bin, ist mir dennoch bewusst, dass ich ein Bewegungslegastheniker bin, meine Tanzkünste sehr mau sind und ungelenk aussehen.

 

„Sie wollen mich nicht tanzen sehen. Glauben Sie mir das!“

 

„Wollen wir wetten Sophie?“ zieht er mich auf. „Heute Abend spielt eine Band in einem nahegelegenen Pub, ich kann Sie gerne abholen und zeige Ihnen, wie wir Iren so feiern.“

 

Ich verziehe meinen Mund. Nein, ich glaub ich mag das nicht. Ich müsste erst duschen, danach föhnen und mich anziehen. Außerdem hatte ich noch nicht gegessen und morgen Früh wollte ich ja auch ausgeschlafen sein. Nein, das passt gar nicht in meinen Plan.

 

„Ich glaube nicht, aber danke Paul.“

 

„Denken Sie drüber nach. Sie brauchen auch keine Angst vor mir zu haben. Ich schwöre Ihnen bei allem was mir heilig ist, ich bin ein Gentleman.“

 

Den Gedanken des Axtmörders hatte ich bereits verworfen, in seiner Gegenwart fühle ich mich sogar relativ wohl. Das Gespräch plätschert weiter so vor sich hin und während wir durch die Gegend fahren, erfahre ich einiges über die Gegebenheiten hier. Als wir an der Pension ankommen, bedanke ich mich höflich für die angenehme Autofahrt und hole meinen Rucksack hervor.

 

„Wissen Sie was Sophie? Ich komme einfach mal gegen 8 Uhr hier her. Sie können es sich überlegen, ob Sie mitfahren wollen oder doch lieber die Einsamkeit und Stille in Ihrem Badezimmer vorziehen. Ich warte 10 Minuten und wenn Sie nicht kommen, dann habe ich mich über die schöne Autofahrt gefreut. Sollten Sie aber doch Lust auf ein wenig Spaß, gute Musik und das köstlichste Bier weit und breit haben, dann steigen Sie ein.“

 

Ich mochte diese Vorstellung, dass es komplett mir überlassen war dies spontan zu entscheiden. Wobei spontan ein Begriff ist, der sich mit meinem Wesen beißt.

 

 

 

 

 


to be continued?